Elektrochemie

Die im Labor verwendeten elektrochemischen Technologien reichen von Voltammetrie, Polarographie und Potentiometrie bis hin zu elektrochemischer Scan-Mikroscopie (SECM) und Elektrochemilumineszenz (ECL).
Elektrochemie

Die Elektrochemie ist der Zweig der Chemie, der sich mit dem Zusammenhang zwischen elektrischem Strom und chemischen Reaktionen befasst. Die im Labor verwendeten elektrochemischen Messverfahren sind hauptsächlich die klassische Potentiometrie, Coulometrie, Voltammetrie und Polarographie. In jüngster Zeit wurden zusätzlich zahlreiche weitere Techniken entwickelt, die ebenfalls elektrische Signale oder die dadurch induzierten Effekte nutzen. Dazu zählen beispielsweise die SECM und die ECL.

Wie funktioniert Elektrochemie?

Bei der Potentiometrie wird die Differenz des Elektrodenpotentials zwischen einem Elektrodenpaar in der Probelösung gemessen. Dies dient zur Durchführung von Titrationen oder als direkte Konzentrationsbestimmung, z.B. mit ionenselektiven Elektroden (ISE).

Ionenselektive Elektroden sind Membranelektroden, die abhängig von der Aktivität der in einer Lösung gelösten Ionen ein elektrisches Potential erzeugen. Das Potential kann mit einem pH-Meter oder einem Voltmeter gemessen werden. Die pH-Elektrode ist die am häufigsten verwendete ISE. Sie enthält eine dünne Glasmembran, die empfindlich auf die H+-Konzentration in einer Lösung reagiert. Enzymelektroden verwenden eine spezielle Membran, die eine ISE bedeckt: ein Enzym reagiert mit einer bestimmten Substanz und die ISE weist das Produkt dieser Reaktion nach.

Bei der Coulometrie wird die während einer Elektrolysereaktion umgewandelte Stoffmenge durch Messung der verbrauchten oder produzierten Elektrizitätsmenge (in Coulomb) bestimmt.

Bei der Voltammetrie wird ein elektrisches Potential, das an eine Arbeitselektrode angelegt ist, variiert und der resultierende Strom aufgezeichnet. Die Übertragung eines Elektrons zwischen einer oxidierten und einer reduzierten Spezies erfolgt bei einem analyten-spezifischen Potential an der Grenzfläche Elektrode/Lösung. Die Empfindlichkeit kann mit einem Elektrolyseschritt stark erhöht werden, der die betrachteten Spurenkomponenten vor der Analyse auf der Elektrode konzentriert (Stripping). Die Arbeitselektrode ist oft ein glasartiger Kohlenstoff, der von einer dünnen Schicht Gold oder Quecksilber bedeckt ist. In der Polarographie wird ein Quecksilbertropfen verwendet.

Es gibt noch eine breite Palette anderer Methoden, die elektrische Signale oder die dadurch induzierten Effekte nutzen, wie z.B. die elektrochemische Rastermikroskopie (SECM) und die elektrogenerierte Chemilumineszenz (ECL). 

SECM ist eine Technik aus der Klasse der Rastersondenmikroskopie (SPM). Sie wird verwendet, um das lokale elektrochemische Verhalten von Grenzflächen mit sehr hoher Auflösung zu messen. SECMs werden in der Mikrofabrikation, Oberflächenstrukturierung und Mikrostrukturierung verwendet.

Bei der ECL erzeugen elektrochemisch erzeugte Zwischenprodukte einen elektronisch angeregten Zustand, der dann bei der Relaxation zu einem niedrigeren Zustand Licht emittiert. Diese Methode hat breite Anwendung bei Sensoren für biobezogene Anwendungen gefunden, z.B. in Ru-markierten Antikörper-basierten Immunoassays, Ru-markierten DNA-Sonden für PCR etc., NADH- oder H2O2-Generation-basierte Biosensoren zum Nachweis von Oxalat und organischen Aminen. ECL wird kommerziell für viele klinische Laboranwendungen verwendet.

Wozu dient die Elektrochemie?

Auf Elektrochemie basierende Analysetechniken werden verwendet, um die Konzentrationen von elektroaktiven Spezies in Lösung zu messen. Dazu gehören viele Kationen wie Quecksilber, Nickel, Kobalt, Eisen und Arsen sowie Anionen und Kationen mit ISEs, pharmazeutische Verbindungen wie Aspirin und Koffein oder Neurochemikalien, die Oxidationsreaktionen eingehen können. Letztere beinhalten auch Neurotransmitter wie Serotonin und die Katecholamine (z.B. Adrenalin, Noradrenalin und Dopamin).

Warum sollten Sie Elektrochemie einsetzen?

Die Stärken elektrochemischer Verfahren liegen in ihren geringen Kosten, ihrer guten Empfindlichkeit, ihrer Eignung für die direkte Messung von Spezies in schwierigen Matrizen wie Meerwasser, und den Möglichkeiten, die sie für die direkte Speziation bieten, z.B. As(III) und AS(V) und Se(IV), Selenocystin und Dimethyldiselenid.

Welchen Einfluss hat die Wasserreinheit auf die Elektrochemie?

Reines Wasser wird bei elektrochemischen Analysen in großem Umfang zur Vorbereitung von Standards, Blindproben und Proben sowie zum Spülen von Zellen verwendet. Alle im Wasser vorhandenen elektroaktiven Spezies könnten die Analysen stören. Je empfindlicher die Analyse ist, desto kritischer ist natürlich die Reinheit des Wassers.

1. Organische Verbindungen
Organische Verbindungen können in jedem für die Elektrochemie verwendeten Wasser eine Reihe von Problemen verursachen. Dazu gehören die Störung der Reaktionen an der Elektrodenoberfläche und die Erzeugung alternativer elektrischer Signale.

2. Ionen
Ionen im Wasser können ebenso überlappende Signale verursachen und mit der gemessenen Spezies interagieren, ihre elektrischen Eigenschaften und die erzielten Ergebnisse verändern.

3. Bakterien und Partikel
Bakterien und Partikel können sich im Laufe der Zeit ansammeln und zu Drift sowie zum Abbau von Komponenten führen. Bakterien können außerdem störende elektroaktive Abbauprodukte produzieren.

Was sind die Anforderungen an Wasser für die Elektrochemie?

Die erforderliche Wasserreinheit hängt von der Empfindlichkeit der Anwendungen ab. Für allgemeine Analysen ist Reinwasser vom Typ 2 ausreichend, für empfindliche Arbeiten ist jedoch Typ 1-Reinstwasser mit sehr niedrigen Verunreinigungswerten erforderlich. Ein spezifischer Widerstand >18 MΩ cm und TOC-Werte unter 10 ppb sind für die empfindlichsten Anwendungen dringend zu empfehlen.

Die richtige Wasserqualität

Stellen Sie sicher, dass Sie die richtige Laborwasserqualität für Ihre Zwecke verwenden. Hier sind die Anforderungen für Elektrochemie-Anwendungen.

 Sensibilität der AnwendungWiderstand 
(MΩ cm) bei 25°C
TOC 
(ppb)
Filter 
(µm)
Bakterien (KBE/ml)Endotoxine (EU/ml)NukleasenErforderliche Laborwasserqualität
Elektrochemie

Allgemein

Hoch

>5

>18

<50

<10

<0,2

<0,2

<10

<1

NZ

<0,03

NZ

NZ

Typ II/II+ Reinwasser

Typ I Reinstwasser

Wie löst ELGA Wasserreinheitsprobleme in der Elektrochemie?

Das ELGA-Team unterstützt Kunden kompetent bei der Ermittlung der korrekten Wasserreinheit für ihre Anwendungen. Wir bieten ein breites Sortiment an Laborwassersystemen, die nachweislich die Anforderungen der Elektrochemie erfüllen. Unsere Reinstwasseranlage PURELAB Chorus 1 Analytical Research liefert beispielsweise zuverlässig Reinstwasser mit 18,2 MΩ cm (Typ 1) und unser Reinwassersystem PURELAB Chorus 2+ erzeugt Reinwasser des Typs 2.  

 

Fazit

Für hochempfindliche Elektrochemie-Analysen muss sichergestellt werden, dass das zur Herstellung von Reagenzien, Leerwerten, Proben und Standards verwendete Wasser keine Kontamination einführt. Hier sollte Reinstwasser Typ 1 bevorzugt werden. Für weniger kritische Anwendungen ist ein Laborwassersystem, das Typ 2 Reinwasser produziert, sehr geeignet.

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